BORKENKÄFERSITUATION IM BEZIRK MELK 2015 FORSTSCHUTZ - MASSNAHMEN

Achtung: dieser Eintrag ist nicht mehr aktuell!

Information der Bezirkshauptmannschaft Melk:

Sehr geehrte Damen und Herren!

Aufgrund der langanhaltenden Hitze und Trockenheit haben sich über den Sommer die Borkenkäfer in den Wäldern des Bezirkes Melk gut entwickeln können. Aus diesem Grund sind seit einigen Wochen im gesamten Bezirk absterbende Bäume infolge Borkenkäferbefalls festzustellen. Die Bezirksforstinspektion Melk ist daher bemüht, die Entfernung dieser befallenen Bäume aus dem Wald zur Verhinderung der weiteren Ausbreitung der Borkenkäfer sicherzustellen.

Da die Aufarbeitungsarbeiten nach den Bestimmungen des Forstgesetzes durch die Waldeigentümer durchzuführen sind, ist es erforderlich, dass diese über die aktuell gefährliche Entwicklung der Borkenkäfer ausreichend informiert sind. In der Beilage wird Ihnen daher eine Information zur Thematik mit dem Ersuchen um Weitergabe dieser Information an die Gemeindebürger im Wege von Gemeindezeitungen, Aushang an der Amtstafel, etc. übermittelt.

Mit freundlichem Gruß

Für den Bezirkshauptmann DI G o t s m y

 

Obwohl während der letzten Jahre die Borkenkäfergradation bei Buchdrucker und Kupferstecher im Bezirk Melk keine besorgniserregende Entwicklung zeigte, haben die extrem heißen und trockenen Perioden des Sommers 2015 die Aktivität der Fichtenborkenkäfer sichtbar anwachsen lassen.

Besonders in den letzten Wochen ist vermehrt Stehendbefall und das sehr rasche Auftreten von Käferlöchern (abfallende Rinde bei noch grüner Krone!!!) zu bemerken. Höchste Aufmerksamkeit seitens der Waldbesitzer und Forstleute ist gefragt! Die wichtigsten Borkenkäfer bei der Fichte sind der Buchdrucker (Ips typographus) sowie der Kupferstecher (Ips chalcographus). Diese nur wenige Millimeter großen Insekten bohren sich durch die Rinde von Bäumen und zerstören dort durch den Fraß der Larven (Brutbild) und erwachsenen Käfer das für den Baum lebensnotwendige Bastgewebe. In den meisten Fällen sterben Bäume, die von Borkenkäfern erfolgreich besiedelt wurden, innerhalb kurzer Zeit ab (Käferbäume). Nicht rechtzeitg beseitigte Käferbäume bzw. vorhandenes Brutmaterial (Wipfel-, Astmaterial, insbesondere in Schadensgebieten nach Eisbruch oder nach Windwurf) stellen optimales Vermehrungspotenzial für die vorhandenen Borkenkäfer dar und können zu einer sehr raschen und explosionsartigen Vermehrung der Borkenkäfer führen.

Ähnlich zum Jahr 2003 bzw. den Folgejahren ist zu befürchten, dass auch die extreme und lang anhaltende Dürre- und Hitzeperiode im Sommer 2015 zu einer nicht zu unterschätzenden Borkenkäfermassenvermehrung führen könnte. Um dem Informationsbedarf bzw. einer zunehmenden Nachfrage von Waldbesitzerseite gerecht zu werden, stellt das Institut für Waldschutz des Bundesamtes und Forschungszentrums für Wald (BFW), eine Informationsplattform zum Thema Borkenkäfer unterwww.borkenkaefer.at im Internet zur Verfügung. Auf dieser umfangreichen Website werden die wichtigsten Borkenkäferarten vorgestellt und auf die Gefahren bei Borkenkäferbefall hingewiesen. Neben aktuellen Meldungen zur Borkenkäfersitution in Österreich findet man genaue Anleitungen, was bei Borkenkäferbefall zu tun ist, welche gesetzlichen Meldepflichten bestehen, welche Bekämpfungsmaßnahmen ergriffen werden können und an welche beratenden Stellen man sich wenden kann. Ebenso werden regelmäßig Kurzkommentare über die aktuelle Flugsituation und Ratschläge für den richtigen Zeitpunkt von geeigneten Bekämpfungsmaßnahmen zur Verfügung gestellt.

Das Hauptaugenmerk des Niederösterreichischen Forstaufsichtsdienstes liegt deshalb auf Grund der aktuellen Gefahrenlage hinsichtlich einer möglichen Borkenkäfervermehrung auf einer möglichst intensiven Kontrolle der Fichtenbestände in den besonders gefährdeten Gebieten, aber auch in der Motivation der Waldbesitzer, in auftretenden Käferlöchern umgehend das Schadholz zu beseitigen, um weitere gefahrdrohende Borkenkäfermassenvermehrungen möglichst schon von Anfang an zu unterbinden.

Bei den Kontrollen im Wald ist auf das Vorhandensein von Einbohrlöchern, Bohrmehl bzw. auf das Ablösen der Rinde am Stamm zu achten. Intensive rechtzeitige Waldbegehungen kommen billiger, als verspätete Bekämpfungsmaßnahmen! Das umgehende Fällen eventuell festgestellter Käferbäume sowie die sofortige schadlose Entfernung aus dem Wald stellt die beste Prävention gegen weitere drohende Borkenkäferschäden dar! Genaue Auskünfte über die Borkenkäferproblematik sowie die erforderlichen Gegenmaßnahmen und fundierte fachliche Beratung erhalten die Waldeigentümer bei der Bezirksforstinspektion Melk (02752/9025-32615)

Text: BH Melk, Foto: Bilderbox.com

03.09.2015

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